Abbau von Stärke durch Amylase untersuchen

In diesem Versuch wird Stärke durch das im Speichel enthaltene Enzym Amylase zu Traubenzucker gespalten.
Für quantitative Analysen kann eine fotometrische Anhanfd einer fotometrischen Messung wird die Abnahme der Stärkekonzentration während der Enzymreaktion bestimmt.

Ziel:
  • Die SuS erläutern, mit welchem Indikator Stärke nachgewiesen werden kann.
  • Die SuS erkennen den Zusammenhang von Indikatorfärbung und Stärkekonzentration.
  • Die SuS erläutern die Wirkung des Enzyms Amylase (Speichel) auf Stärke.
  • Die SuS können den Zusammenhang zwischen Einwirkzeit von Amylase auf Stärke und Stärkekonzentration erläutern.
  • Die SuS lernen, das Smartphone als Analysegerät zu verwenden.

Schwierigkeitsgrad:            leicht
Vorbereitungsaufwand:    gering
Zeitaufwand:                          1 Schulstunde

Material:
  • Multiwell-Platten (6 Wells)
  • Stärke
  • Lugolsche Lösung

Geräte pro Übungsgruppe:

1 Smartphone als Lichtquelle
1 Smartphone als Kamera und Photometer

Software:

Android: Kostenlose App Color Grab
iOS: Kostenlose App ColorAssist Lite

Internet/Mobile Daten benötigt?

Zum Messen der RGB-Werte: nein
Zum Export der Messdaten: ja

Versuchsdurchführung:
  1. Ansätzen der Verdünnungsreihe
    Stellen Sie zunächst eine definierte Stärkelösung (wasserlöslich) her und färben diese mit Lugolscher Lösung an. Mithilfe dieser Lösung können die einzelnen Lerngruppen eine Verdünnungsreihe in fünf Wells einer Multiwell-Platte ansetzen. Diese fünf Wells dienen zur Bestimmung des molaren Extinktionskoeffizienten bzw. zur Kalibrierung.
    Der sechste Well wird zur Analyse einer unbekannten Stärkekonzentration oder eines Reaktionsverlaufes nach Zugabe von Amylase benötigt.
    • Verwenden Sie lösliche Stärke.
    • Für sechs Gruppen sollte eine Lösung mit einem Volumen von 200 mL hergestellt werden. Dafür sind 32,4 Gramm Stärke in 200 mL Wasser aufzulösen. Damit sich die Stärke vollständig in Wasser lösen kann, muss die Lösung über einem Bunsenbrenner erhitzt werden, bis eine fast klare Flüssigkeit erkennbar ist. Lassen Sie die Stärkelösung nun auf Raumtemperatur abkühlen.
    • Tropfen Sie Iod-Kaliumiodidlösung hinzu, bis die Stärkelösung kräftig blau erscheint.
    • Entnehmen Sie aus der hergestellten Stärkelösung 30 mL in ein weiteres Becherglas und füllen Sie mit 20 mL Wasser auf. Bei dieser hergestellten Lösung handelt es sich um eine Stärkelösung mit unbekannter Konzentration. Auf diese Weise erhalten Sie eine Konzentration von 0,6 mol/L, die von den Schülerinnen und Schülern im Versuch bestimmen sollen.
    • Die restliche Stärkelösung kann auf die Gruppen zur Herstellung einer Verdünnungsreihe aufgeteilt werden.
    Tabelle 1: Ansetzen der unterschiedlichen Lösungen table { border-collapse: collapse; } th { width: 25%; } th, td, tr { border: 2px solid black; text-align: left; }
    Proben 1 2 3 4 5
    Stärkelösung 8ml 6ml 4ml 2ml 0ml
    Wasser 0ml 2ml 4ml 6ml 8ml
  2. Berechnen der Konzentration der Stärkelösungen: Berechnen Sie die Konzentration der Stärkelösungen in den jeweiligen Proben. Die Ausgangslösung besitzt eine Konzentration von 1 mol/L. Die molare Masse von Stärke beträgt: 162 g/mol.

  3. Tabelle 2: Berechnen der unterschiedlichen Konzentrationen.
    Proben 1 2 3 4 5
    Konzentration
    der Stärkelösung
  4. Messen der Proben
    Im zweiten Schritt führen Sie die Messung durch, indem Sie die Multiwell-Platte auf ein Tablet mit einem weißen Display stellen. Dazu kann z. B. eine leere Seite einer Textverarbeitungssoftware verwendet werden. Mithilfe eines weiteren Tablets/Smartphones und einer Fotometerapp wird die Messung durchgeführt. Die App misst die drei Farbwerte Rot, Grün und Blau.
    Die verwendete App misst nicht die Lichtintensität, sondern Farbwerte (RGB) zwischen 0 und 255. Für die Messung einer Stärkelösung sollte die Veränderung des Rotwertes gemessen werden. Aus der Veränderung der Farbwerte lässt sich ebenfalls die Extinktion berechnen.
    Eine effektive Messung soll bei Licht der Wellenlänge durchgeführt werden, bei der die Absorption der Probe ihr Maximum hat. Die ideale Wellenlänge kann durch deren Komplementärfarbe abgeschätzt werden. Geeignet ist die Lichtfarbe, die im Farbkreis der Probenfarbe gegenüberliegt, also hier in etwa blau – gelb:

  • Die Farbe gelb entsteht durch additive Mischung der Farben rot und grün.
  • Für die Bestimmung von Stärkekonzentrationen wird der Rot-Wert benötigt, da dieser am deutlichsten von der hellblauen Lösung absorbiert wird. Insgesamt werden auf diese Weise RGB-Werte ermittelt, die von den Schülerinnen und Schülern im Versuchsprotokoll dokumentiert werden.
    • Markieren Sie auf einem DIN A4-Papier einen Kreis mit einem Durchmesser einer Einheit in der Multiwell-Platte als Kreis und fixiert das Papier auf dem Tablet mit dem weißen Display.
    • Plazieren Sie das Smartphone auf einer Auflage (ca. 4-5 cm hoch) so, dass die Kamera die markierte Messzone erfasst.
    • Schieben Sie die einzelnen Proben nacheinander in die Messzone und nehmen Sie die Farbwerte mit Hilfe der App Color Grab (Android) oder der App ColorAssist (iOS) auf. Notieren Sie sich jeweils den Rotwert in der Spalte I1.
    • Der I0 - Rotwert entspricht dem Rotwert aus der Probe 5.
    • Berechnen Sie die Extinktion und tragen Sie sie ins Versuchsprotokoll ein.

Tabelle 3: Berechnen der Extinktion der unterschiedlichen Konzentrationen. table { border-collapse: collapse; width: 80%; } th, td, tr { border: 2px solid black; text-align: left; }
Konzentration Rotwert (I0) Rotwert (I1) Extinktion ( ) Formel
Konz. 1:
Konz. 2:
Konz. 3:
Konz. 4:
Konz. 5: