Das TPACK-Modell -The Technological Pedagogical Content Knowledge Framework

Das TPACK-Modell von Mishra und Koehler (2006) und Koehler at all. (2014) bietet Lehrenden, die eine von digitalen Medien und Werkzeugen unterstützte Unterrichtsgestaltung umsetzen wollen, einen ganzheitlichen und differenzierten Rahmen zur Planung und Gestaltung entsprechender Unterrichtseinheiten oder -sequenzen.

„TPACK“ steht dabei für die drei zentralen Wissensbereiche, die bei der Vermittlung technologischer und digital unterstützter Lehrinhalte eine Rolle spielen:

• Inhaltliches Wissen (Content Knowledge CK).

• Pädagogisches Wissen (Pedagogical Knowledge PK)

• Technologisches Wissen (Technological Knowledge TK)


Kompetenzfeld „Inhaltliches Wissen“ Das inhaltliche Wissen (CK) bezieht sich auf jedes Sachwissen, das von der Lehrkraft entsprechend den Lehrplanvorgaben im Unterricht vermittelt werden soll. Es umfasst beispielsweise die Photosynthese oder anatomisches Wissen über den Menschen für die Biologie, das Teilchenmodell oder die Ursache chemischer Reaktionen in der Chemie oder mathematische und physikalische Gesetze für den Physikunterricht

Kompetenzfeld „Pädagogisches Wissen"
Das pädagogische Wissen (PK) umfasst das Wissen des Lehrenden über eine Vielzahl von Unterrichtspraktiken, Strategien und Methoden zur Förderung des Lernens der Schüler*innen kann auch somit auch als methodisch- didaktisches Wissen beschrieben werden. Es bezieht sich die Kompetenz des Lehrenden, inhaltliches Wissen für eine jeweilige Zielgruppe zu transformieren und so adressatengerecht vermittelbar zu machen, d. h. Inhalte so darzustellen, dass sie passend für die Lerngruppe abgebildet werden. Für den Schulunterricht bedeutet dies, dass die Lehrkraft an den Erfahrungshorizont seiner Schüler*innen anknüpft und bei der Vermittlung des Wissens auf transparente Beispiele aus der Lebenswelt der Zielgruppe zurückgreift.


Kompetenzfeld „Technologisches Wissen“
Das dritte Kompetenzfeld technologisches Wissen (TK) bezieht sich auf das Wissen über traditionelle und neue Technologien, die in den Lehrplan integriert werden können.
Das technologische Wissen unterliegt, im Gegensatz zu den beiden anderen Wissensbereichen CK und PK einem sehr dynamischen Wandel. Während sich in den Bereichen des fachlichen Inhaltswissens und des didaktisch-methodisches Wissens seltener grundlegende Erkenntnisse ändern, befinden sich die Entwicklungen im technologischen Bereich in einem stetigen und schnellen Fluss. Im Mittelpunkt dieses Kompetenzbereiches steht deshalb das Wissen über diese Veränderungen und die Möglichkeiten, die sich daraus für die didaktische und methodische Vermittlung im Unterricht ergeben. Mit jeder technischen Innovation erhält dieser Kompetenzbereich weitere und neue Dimensionen.

Weitere 4 Komponenten im TPACK-Rahmenwerk befassen sich nun damit, wie diese drei Wissenskörper interagieren, sich gegenseitig ermöglichen und einschränken:
Technologisches Inhaltswissen (Technological Content Knowledge TCK) als Schnittmenge von TK und CK bezieht sich auf die Kenntnis der wechselseitigen Beziehung zwischen der jeweiligen Technologie und den entsprechenden Fachkenntnissen. Disziplinäres Wissen wird hier oft durch die Technologien und ihre repräsentations- und funktionsbezogenen Eignungen definiert und begrenzt.
Pädagogisches Inhaltswissen (Pedagogical Content Knowledge PCK), die Zusammenführung PK und CK, ist nach Shulman (1986) ein Verständnis dafür, wie bestimmte Fachthemen, Probleme oder Fragestellungen organisiert, dargestellt und an die unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten der Lernenden angepasst und für den Unterricht präsentiert werden (S. 8).
Technologisch-pädagogisches Wissen (Technological Pedagogical Knowledge TCK) bezieht sich auf das Verständnis darüber, dass und inwieweit einzelne Technologien individuelle pädagogische Praktiken ermöglichen bzw. einschränken können.
Das technologisch-pädagogische Inhaltswissen (Technological Pedagogical Content Knowledge TPACK) als Schnittmenge aller drei beschriebenen Kernkompetenzfelder – Inhaltswissen CK, pädagogischem Wissen PK und technologischem Wissen TK – bezieht sich auf das Wissen über die komplexen Beziehungen zwischen Technologie, Pädagogik und Inhalt, die es Lehrenden ermöglichen, angemessene und kontextspezifische Unterrichtsstrategien zu entwickeln.

Das TPACK-Rahmenwerk legt nahe, dass Lehrkräfte ein tiefes Verständnis für jede der oben genannten Wissenskomponenten haben sollten, um Technologie, Pädagogik und Inhalt im Unterricht zielführend verknüpfen und koordinieren zu können.
TPACK eine immer wieder neu entstehende Form von Wissen ist, die über das jeweilige alleinstehende Wissen über Fachinhalte, Pädagogik und Technologie hinausgeht und vielmehr in einer dynamischen interaktiven Beziehung zwischen diesen drei Komponenten besteht (Koehler & Mishra, 2008; Mishra & Koehler, 2006). Ein wichtiger Teil des TPACK-Rahmens ist auch, dass TPACK nicht zusammenhanglos in sich existiert, sondern je nach Anwendungs szanario in spezifischen Kontexten verankert und verortet ist. Dies wird durch den äußeren gestrichelten Kreis im TPACK-Diagramm symbolisch dargestellt.


Quellen:
• Koehler, M. J., Mishra, P., Kereluik, K., Shin, T. S. & Graham, C. R. (2014). The Technological Pedagogical Content Knowledge Framework. In J. M. Spector, M. D. Merrill, J. Elen & M. J. Bishop (Hrsg.), Handbook of Research on Educational Communications and Technology (S. 101-111). New York: Springer.
• Mishra, P., Koehler, M. J., Kereluik (2006). The Technological Pedagogical Content Knowledge Framework. In J. M. Spector, M. D. Merrill, J. Elen & M. J. Bishop (Hrsg.), Handbook of Research on Educational Communications and Technology (S. 101-111). New York: Springer.
• https://schule.rednet.ag/schule-tpack_modell.html
• http://tpack.org
• https://digitales-klassenzimmer.org/das-tpack-modell/


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